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08 Mai 2025

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Sanierung und Erweiterung der Theo-Wilkens-Halle

Sichtbare Geschichte auf dem Schützenplatz

23.04.2025

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Die allermeisten Cellerinnen und Celler kennen das Gebäude mit hoher Wahrscheinlichkeit, die Schützinnen und Schützen der Stadt kennen es mit Sicherheit: Die Theo-Wilkens-Halle auf dem Schützenplatz ist schließlich für letztere Stützpunkt und Trainingsort – und für Celles Öffentlichkeit eine wahre Sehenswürdigkeit, in der sich Jahrhunderte der Geschichte ebenso widerspiegeln wie die Bereitschaft, lokale Tradition wertzuschätzen und zu aktualisieren.

Dass das Gebäude mit all seiner Vorgeschichte wieder „up to date“ ist, darf man seiner grundlegenden Sanierung und Erweiterung verdanken, die mit der Stadt Celle als Bauherren und dem Architekturbüro Both­mer Hübner Partnerschaft als planender und gestaltender Instanz verwirklicht worden ist. „Es war uns als ansässigem Büro natürlich eine besondere Freude, den Zuschlag zu bekommen“, sagt Architekt Hubertus von Bothmer, „zumal wir uns dafür in einer europaweiten Ausschreibung durchsetzen mussten.“

Überzeugend war unter anderem der Ansatz, diesem historisch gewachsenen Ensemble aus Baukörpern seine Uneinheitlichkeit zu erhalten und damit das Buch seiner architektonischen Geschichte aufgeschlagen zu lassen. Vor der Sanierungsmaßnahme ergab sich folgende Bestandsaufnahme: Ein Altbauteil, beige verputzt und mit Klinkerelementen, die der Fassade ein Relief verleihen, ein Anbauteil, der gelb eingeklinkert ist, und eine Schießhalle mit Sichtmauerwerk und weißer Verputzung. Es war ein Anliegen der Planer, diese Vielfalt der Optiken zu bewahren und dem Objekt seine baugeschichtliche Herkunft zu belassen. Gleichzeitig sollte es aber auch darum gehen, mit dem Erweiterungsbau selbstbewusst zeitgemäße Akzente zu setzen, das Puzzle von Elementen der Vergangenheit gewissermaßen um ein Stück Gegenwart zu ergänzen.

Dieses Vorhaben ist durch und durch gelungen und auf den ersten Blick zu sehen: Während die bestehenden Elemente sich bei aller Verschiedenheit im Einsatz von Satteldächern einig sind, setzt der Neubau einen abgrenzenden Akzent mit einem Pultdach ohne Dachüberstand. Außerdem ist ein moderner Mix von Materialien am Start, beispielsweise zu entdecken in der spannenden Abwechslung von Holzrahmenbau und Mauerwerk.

Die Baumaßnahme, die in zwei Bauabschnitten realisiert wurde, ging selbstverständlich weit über optische Aspekte hinaus. Sie umfasst die Schadstoffsanierung des Bestands, Umbauten nach einer Teilentkernung und Brandschutzmaßnahmen, die der neuen Halle ermöglichen, zeitgemäße Standards auf diesem Feld zu erfüllen. Außerdem wurde eine komplett neue Lüftungsanlage installiert, die sowohl für ein angenehmes Raumklima sorgt als auch positive Effekte in Sachen Energieeffizienz beisteuert.

Die überarbeitete und erweiterte Theo-Wilkens-Halle bietet ihren Nutzerinnen und Nutzern alles, was sie für ihren Sport und ihre Zusammenkünfte brauchen. Es gibt einen Aufenthaltsraum mit Ausschank, der Veranstaltungen dient, eine moderne Schießhalle mit Waffenkammer, eine Küche, Sanitärbereiche und Nebenräume, etwa zum Lagern von Materialien. Außerdem sind Schnittstellen in unsere mediale Gegenwart und Zukunft geschaffen worden, sinnbildlich im Multimediasystem, das es erlaubt, Schießwettbewerbe per Video nach draußen zu übertragen.

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