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08 Mai 2025

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Das Celler Schützenmuseum ist auf den Schützenplatz umgezogen

Zusammenführen, was zusammengehört

07.05.2025

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Im Reigen volkstümlicher, geselliger und sportlicher Angebote, die die Alltagskultur in Deutschland prägen, spielt das Schützenwesen eine herausragende Rolle. Eine Tatsache, die auch der UNESCO nicht entgangen ist, die es zum immateriellen Weltkulturerbe erhoben hat – und damit betont, wie bewahrens- und schützenswert es ist. Dazu passt gut, dass das Celler Schützenmuseum jetzt an passender Stelle in neuem Glanz erstrahlt.

Das Motto für diesen Umzug kann nur lauten: Chance erkannt, Chance genutzt! Denn bauliche Beeinträchtigungen führten dazu, dass das Museum an seinem ursprünglichen Standort in zwei Bürgerhäusern der Altencellertorstraße nach der Corona-bedingten Schließung nicht wieder öffnen konnte. Eine neue Lösung musste her, und sie lag zum Glück am Ende nahe, weil die Sanierungs- und Erweiterungsmaßnahmen der Theo-Wilens-Halle auf dem Schützenplatz räumliche Möglichkeiten schuf, die es erlaubten, große Teile des Celler Schützenwesens an einem Ort zu konzentrieren und zu vereinen.

Über die Baumaßnahmen, die mit der Theo-Wilkens-Halle verbunden sind, berichten wir an anderer Stelle in dieser Ausgabe. Hier deshalb zusammengefasst nur so viel: Das aus verschiedenen Baukörpern unterschiedlicher Baujahre bestehende Ensemble wurde grundsaniert und um einen Anbau erweitert. Architektonische Strategie war dabei, die Uneinheitlichkeit zu erhalten, die historische Entwicklung der Halle also sichtbar zu machen. Gleichzeitig ging es aber auch darum, mit dem Neubau einen modernen Akzent zu setzen, der sich einerseits abgrenzt, andererseits aber auch optische Annäherung an den Bestand findet, zum Beispiel mit der partiellen Holzverschalung der Fassade.

„Es ist eine schöne Aufgabe, zusammenzuführen, was zusammengehört“, sagt Architekt Hubertus von Bothmer vom Büro Bothmer Hübner Partnerschaft, „denn letztlich sind die Geschichte des Celler Schützenwesens und seine aktuellen Aktivitäten ja zwei Seiten derselben Medaille.“

Die historische Dimension wird auf den 150 Quadratmetern Ausstellungsfläche schnell begeh- und erlebbar. Zahlreiche Exponate, zu denen viele Gemälde zählen, präsentieren ehemalige Schützenkönginnen und Schützenkönige und geben einen lebendigen Einblick in die Geschichte des Celler Vereinslebens. Doch auch in der Präsentation wird keineswegs auf Nostalgie gesetzt: Ein digitales Terminal versorgt Besucherinnen und Besucher der Ausstellung mit interessanten Informationen. Das Museum ist im Neubaubereich untergebracht und grenzt sowohl an die bestehende Schießhalle als auch an das neu geschaffene Technikzentrum. Es kann so gesehen durchaus als ein Herzstück der umfangreichen Modernisierungsmaßnahme verstanden werden, für deren Planung und Umsetzung sich das ansässige Architekturbüro in einer europaweiten Ausschreibung durchsetzen konnte.

Es ist eine Freude, die Vergangenheit und Gegenwart des Celler Schützenwesens an einem Standort erkunden zu können, der auch seine Zukunft ebnet. Denn selbstverständlich werden weiterhin die Schützinnen, die Schützen und die Öffentlichkeit alljährlich auf dem Platz zusammenkommen, auf dem sie in Celle ihr Schützenfest feiern – und unabhängig vom Veranstaltungskalender ihr Schützenmuseum finden.

Weitere Bauvorhaben dieser Ausgabe

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